In der Februar-Ausgabe von DER FALKE blicken wir auf das vogelkundliche Geschehen im Herbst 2024 zurück. Der September begann spätsommerlich, ab Mitte des Monats kam es jedoch zu teils unwetterartigen Regenfällen. Der Oktober verlief wechselhaft und war deutlich zu warm. Endgültig herbstlich wurde es mit vielen trüben Tagen sowie teils ergiebigen Schneefällen im Süden Deutschlands dann im November. Mehr als zwei Millionen im Herbst 2024 bei ornitho.de gemeldete Vogelbeobachtungen bildeten die Grundlage unserer Auswertungen.
Wieder einmal werden wir einen Blick auf die Herbstrast des Mornellregenpfeifers. Aufgrund offenbar perfekter Zugbedingungen waren diese nicht zu längerer Rast gezwungen und wurden daher vergleichsweise wenig beobachtet. Ganz anders Rotfußfalken, die in der ersten Septemberhälfte in enormer Anzahl in Deutschland rasteten. Wir haben den Einflug zeitlich und räumlich eingeordnet und die Zahlen mit denen der Vorjahre verglichen. Vermutlich handelte es sich um das stärkste je dokumentierte Auftreten der Art in Deutschland.
Unwettertief „Anett“ führte vor allem in Österreich, Tschechien, Polen und Rumänien über mehrere Tage zu katastrophalem Starkregen und Überschwemmungen. Der damit einhergehende Kälteeinbruch sorgte dafür, dass sich auch Fluginsekten zurückziehen und Insektenfresser wie Schwalben und Mauersegler folglich kaum noch Nahrung fanden. Auch in Deutschland gab es infolge der Starkniederschläge im Alpenvorland bis in den Donauraum zahlreiche Totfunde von Schwalben.
Was die Entdeckungen von Seltenheiten angeht, wird der Herbst 2024 wohl vielen noch lange in Erinnerung bleiben. Wir berichten u.a. über die deutschen Erstnachweise von Weißbürzelsegler und Taigaschnäpper. Ebenfalls zum ersten Mal in Deutschland beobachtet wurde eine Gartenspottdrossel. Doch der Vogel des Herbstes war für viele sicher ein männliches Rubinkehlchen, das während der Vogeltage Helgoland für Aufsehen sorgte.
Den Beitrag „Vogelwelt aktuell: Herbst 2024 – Mornell-Durchflug, Rotfußfalken-Einflug und viele Seltenheiten“ können Sie hier als PDF herunterladen. Alle weiteren bisher erschienenen Beiträge mit direktem ornitho-Bezug finden Sie unter Publikationen und Auswertungen.
Das komplette Falke-Heft 02/2025 mit vielen weiteren Beiträgen u.a. über leuzistische Schleiereulen, die Vorfahren des Haushuhns, Bunt- und Mittelspechte, Straßentauben, Mural Art und den Darß können Sie über die Internetseite von Der Falke beziehen. Der Falke finden Sie auch im gutsortierten Zeitschriften-Handel.
Viel Spaß beim Lesen wünscht das Team von ornitho.de und ornitho.lu!
eingestellt von Christopher König
Freitag, 31. Januar 2025
technews
Anpassungen zum Start der Brutzeit: Brutzeitcode-Abfrage und farbige Punkte
Für wenige Vogelarten, wie z.B. den Uhu, hat die Brutzeit bereits begonnen, in den nächsten Wochen geht es bei immer mehr Arten mit der Revierbildung und der Partnersuche los. Pünktlich zur neuen Saison haben wir rund um ornitho.de einige wichtige Anpassungen vorgenommen, um Daten zu Brutvogelarten künftig noch genauer und zielgerichteter sammeln zu können.
Anpassungen der Abfragezeiträume für Brutzeitcodes Brutzeitcodes gehören zu den besonders wichtigen Zusatzinformationen zu einer Beobachtung. Sie geben Aufschluss darüber, ob eine Vogelart im betrachteten Raum möglicherweise, wahrscheinlich oder sogar sicher als Brutvogel vorkommt. Damit bilden sie die Grundlage für die Darstellung der Brutverbreitung. Während der artspezifischen Brutzeit werden Sie bei der Eingabe automatisch um die Angabe eines Brutzeitcodes gebeten. Die hinterlegten Zeiträume richteten sich dabei bisher nach den „Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands“ aus dem Jahr 2005. Seitdem hat es viele Veränderungen in der Vogelwelt gegeben, sodass im März 2025 eine überarbeitete Neuauflage dieses Standardwerks erscheinen wird. Diese Überarbeitung und den Start in die Kartierphase zum zweiten Atlas Deutscher Brutvogelarten (ADEBAR 2) haben wir zum Anlass genommen, und die Abfragezeiträume für die Brutzeitcodes aller Arten überprüft und ggf. angepasst. Bei vielen Arten kam es zu einer Verlängerung des Abfragezeitraums, um Zweit- und Nachbruten besser zu berücksichtigen. Bei einigen Arten kam es aber auch zu einer Verkürzung, um den Durchzug noch besser ausschließen zu können. Die neuen, automatischen Abfragezeiträume gelten ab dem 1. Februar mit dem Ziel, diese langfristig beizubehalten.
Farbige Markierung der Arten Die Kartierungen für ADEBAR 2 beginnen im Frühjahr 2025 in allen Bundesländern. Grundsätzlich können dabei für alle Vogelarten genaue Anzahlen gemeldet werden, doch besonders für die weniger häufigen und selteneren Arten sind quantitative Angaben notwendig. Diese Arten werden ab sofort sowohl auf ornitho.de als auch in der App NaturaList durch einen gelben Punkt vor dem Artnamen gekennzeichnet. Diese Kennzeichnung ist besonders für die Kartierungen im Rahmen des Projekts ADEBAR 2 von Bedeutung, kann jedoch auch über das Atlasprojekt hinaus eine hilfreiche Orientierung bei der Meldung von Gelegenheitsbeobachtungen in ornitho.de bilden. Bitte machen Sie daher künftig bei mit einem gelben Punkt gekennzeichneten Arten bei jeder Meldung möglichst genaue Angaben zur Anzahl der beobachteten Individuen. Dies gilt für Einzelmeldungen ebenso wie für Meldungen auf Beobachtungslisten. Falls keine exakten Angaben möglich sind, gilt der Grundsatz: "besser eine Schätzung als keine Angabe". Wichtig: Um die neue Kennzeichnung in NaturaList zu aktivieren, müssen Sie in den Einstellungen der App die Artenliste einmal neu auf die von ornitho.de ändern. Erst dann werden die Punkte für Sie sichtbar.
Danke! Wir danken der Ernst-Commentz-Stiftung für die finanzielle Unterstützung der Arbeiten zur Anpassung und Festlegung der neuen Abfragezeiträume und den ornitho-Regionalkoordinator*innen und den ornitho-Steuerungsgruppen für Vorschläge und Diskussionen. Die farbige Markierung der Arten ist dank einer Förderung durch die Schweizerische Vogelwarte auch in der iPhone-Version von NaturaList ab sofort verfügbar.
Foto Seeadler: A. Heiland
eingestellt von Christopher König
Freitag, 17. Januar 2025
technews
Neues ornitho-Design: Aktuelle Anpassungen und Tipps
Seit Ende Oktober 2024 bieten ornitho.de und ornitho.lu eine neue, überarbeitete Oberfläche an. Wir möchten uns hiermit für die vielen Rückmeldungen dazu bedanken. Fast 700 Nachrichten gingen über das weiterhin verfügbare Feedback-System über den "Bug-Button" in der Kopfzeile ein. Neben viel Lob für eine bessere Übersichtlichkeit, Ausnutzung der gesamten Bildschirmfläche und leichtere Bedienung von mobilen Endgeräten, gab es aber natürlich auch Kritik. Dies ist bei jeder Veränderung zu erwarten, vielfach waren die Rückmeldungen aber sehr konstruktiv und damit hilfreich für uns. Ein paar „Kinderkrankheiten“ konnten bereits in den ersten Tagen nach der Freischaltung behoben werden. Auch einige rein optische Anpassungen wurden seitdem vorgenommen (z.B. Symbole ausgetauscht) und anfangs noch nicht auf das responsive Design umgestellte Seiten inzwischen geändert.
Ganz aktuell haben wir auf vielfachen Wunsch die Menüs „Alle meine Daten“ und „Meine Artenliste“ in den Bereich „Mitmachen!“ verschoben. Auf diese Weise sind die eigenen Beiträge weitgehend nebeneinander zu finden und die Menüstruktur hoffentlich noch intuitiver.
Wir möchten die Gelegenheit außerdem nutzen, um noch einige Tipps und Tricks an Sie weiterzugeben, die aus unserer Sicht die Nutzung der neuen Version vereinfachen:
Beobachtungsübersichten: Mehrfach wurden die ehemaligen Menüs „Letzte 2 Tage“ etc. vermisst. Diese wurden bei der Neustrukturierung des Menüs zusammengefasst und sind nun (mit Meldungen der letzten 5 Tage) unter "Aktuelles" > "Aktuelle Beobachtungen" zu finden. Die dort angezeigten Beobachtungen richten sich nach den Persönlichen Einstellungen und können individuell angepasst werden.
Zoomstufe: Die Variation der genutzten Bildschirme ist enorm und ornitho.de/lu nicht für alle Verhältnisse ideal zu konfigurieren. Sie können mithilfe der Zoomstufe des Browsers jedoch ggf. selbst eingreifen und die Seite z.B. auf 90 % setzen. Drücken Sie dazu die Strg-Taste und drehen Sie das Mausrad oder drücken Sie die Strg-Taste und + bzw. -, um die Vergrößerungsstufe zu ändern. Alternativ können Sie dies auch in den Einstellungen des Browsers festlegen. Die gewählte Zoomstufe wird gespeichert und bezieht sich ausschließlich auf ornitho.de/lu. Andere von Ihnen besuchte Internetseiten bleiben unverändert.
Strg-Taste: Mithilfe der Strg-Taste lassen sich Inhalte in einem neuen Tab öffnen. Dies ist z.B. sehr hilfreich, wenn Sie sich mehrere Beobachtungen hintereinander in der Detailansicht anschauen möchten. Halten Sie beim Klick auf das „Notizblock-Symbol“ diese Taste gedrückt, wird ein neuer Tab geöffnet, anstelle des ansonsten neuerdings genutzten „Pop-up-Fensters“ innerhalb der Seite.
„X“-Button: Detailansichten von Beobachtungen, Details zu Ortsbezeichnungen sowie die Visitenkarten anderer User öffnen sich neuerdings in einer Art „Pop-up-Fenster“ innerhalb der Seite. Um nach dem Schließen einer Detailansicht jedoch wieder an die Stelle der Seite zurückzukehren, an der man vorher gewesen ist, muss das Fenster über den „X“-Button oben rechts im Fenster geschlossen werden – nicht über die „Zurück“-Taste des Browsers oder Endgeräts.
Wir hoffen, Ihnen mit diesen Tipps die Nutzung der neuen Oberfläche noch etwas zu vereinfachen. Wir sind optimistisch, dass auch die Kritiker sich nach und nach an das neue Design gewöhnen und die Vorteile erkennen werden. Mit dem Entwicklerteam arbeiten wir auch an der Umsetzung weiterer Verbesserungen, z.B. der Regionalisierung der Fotos auf der Startseite. Verbesserungsvorschläge sind weiterhin über den Feedback-Button im Kopf der Seite willkommen!
Ihr Team von ornitho.de bzw. ornitho.lu
eingestellt von Christopher König
Donnerstag, 2. Januar 2025
avinews
Rotmilan-Schlafplatzzählung 4./5. Januar 2025
Seit 2007 werden in Europa am ersten Januar-Wochenende überwinternde Rotmilane an ihren Schlafplätzen erfasst. Ins Leben gerufen wurden die Zählungen von der Ligue pour la Protection des Oiseaux (LPO) in Frankreich. Seit 2024 liegt die Koordination beim schweizerischen Rotmilan-Experten Adrian Aebischer.
Die traditionellen und wichtigsten Überwinterungsgebiete des Rotmilans liegen in Spanien, Portugal und im Süden Frankreichs. Allerdings versuchen immer mehr Rotmilane, in der Nähe ihres mitteleuropäischen Brutgebiets zu überwintern. Seit dem Winter 2015/16 rufen wir deshalb über ornitho.de dazu auf, auf Rotmilan-Schlafplätze im Winter zu achten und diese zu melden. Die Zählung in diesem Winter findet am 4./5. Januar 2025 statt.
Wir laden herzlich dazu ein, sich zu beteiligen! Vielleicht möchten Sie bereits jetzt damit beginnen, auf Rotmilane in Ihrer Nähe zu achten und Schlafgebiete auf ornitho.de zu melden. Wie man bei der Suche nach einem Schlafplatz und bei der Meldung auf ornitho.de bzw. via NaturaList vorgeht, können Sie hier nachlesen. Um einen Beitrag zur internationalen Synchronzählung zu leisten, kontaktieren Sie einfach die Koordinierenden vor Ort. Ihre Teilnahme und Beobachtungen sind entscheidend, um ein umfassendes Bild der Rotmilan-Population zu erhalten.
Die Ergebnisse werden zusammen mit denen der Zählung von Januar 2024 in einer Doppelauswertung im kommenden Jahr auf unserer Homepage veröffentlicht.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Johannes Freese und Johanna Karthäuser (DDA, bundesweite Koordination)
Foto Rotmilan: B. Haßler
eingestellt von Christopher König
Mittwoch, 1. Januar 2025
technews
Bitte beachten: Die Vögel sind nun ein Jahr älter!
Das Alter der Vögel wird in sogenannten Kalenderjahren angegeben. Vögel, die im Jahr 2024 geschlüpft sind, sind damit seit dem 1. Januar 2025 nicht mehr im 1. KJ / diesjährig, sondern nun im 2. KJ / vorjährig. Vögel mit Jahrgang 2023 sind nun im 3. Kalenderjahr etc. Wir möchten Sie bitten, das bei der Altersangabe unbedingt zu beachten.
Herzlichen Dank sagt
das Team von ornitho.de und ornitho.lu
eingestellt von Christopher König
Dienstag, 24. Dezember 2024
avinews
Vielen Dank, ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für das Jahr 2025!
Fast 11 Millionen Meldungen wurden 2024 zusammengetragen (und damit fast eine halbe Million mehr als im Vorjahr). Die Datenbank von ornitho.de/.lu umfasst inzwischen mehr als 94 Millionen Vogelbeobachtungen. Auch die Zahl der registrierten Personen stieg im vergangenen Jahr noch einmal um mehr als 5.000 an und umfasst inzwischen über 53.000 Personen.
Allen, die im zurückliegenden Jahr ornitho mit ihren Beobachtungen unterstützt haben, möchten wir für die große Unterstützung ganz herzlich danken! Die eingehenden Daten werden von über 470 Regionalkoordinator:innen sowie Artspezialist:innen gesichtet, die bei Rückfragen auch als Ansprechpartner auf lokaler Ebene zur Verfügung stehen. Ihnen, wie auch den Mitgliedern der Steuerungsgruppen, gilt deshalb unser ganz besonderer Dank!
Gaëtan Delaloye und dem Team von Biolovision, das im Hintergrund dafür sorgt, dass ornitho so schnell und zuverlässig läuft, danken wir für den unermüdlichen Einsatz!
Wir wünschen allen Beobachterinnen und Beobachtern ein fröhliches Weihnachtsfest sowie einen gesunden und optimistischen Start ins Jahr 2025! Sicherlich wird auch das neue Jahr ornithologisch wieder die eine oder andere schöne Überraschung für Sie bereithalten - lassen Sie uns daran teilhaben!
Für das Team von ornitho.de und ornitho.lu
Christopher König, Patric Lorgé und Johannes Wahl
Foto Rotkehlchen: Hans Glader
eingestellt von Christopher König
Freitag, 20. Dezember 2024
avinews
ADEBAR: Start der Mitmachbörse
Die Vorbereitungen für den neuen Atlas Deutscher Brutvogelarten (ADEBAR) laufen auf Hochtouren! Unser Ziel: Eine Inventur der Vogelwelt in ganz Deutschland. Wir wollen herausfinden, wo und in welcher Anzahl welche Vogelarten in Deutschland brüten und wie sich ihr Bestand seit dem ersten Brutvogelatlas vor 15 Jahren verändert hat. In der kommenden Brutsaison starten die von 2025 bis 2029 laufenden ADEBAR-Kartierungen. Ab jetzt ist es möglich, sich online für die Mitarbeit an diesem Großprojekt zu bewerben.
Wie wird erfasst?
Für eine bestmögliche und praktische Aufteilung der Flächen haben wir ganz Deutschland mithilfe eines Rasters aufgeteilt. Dieses Raster teilt das Bundesgebiet in sogenannte Topografische Kartenblätter (TK) auf. ADEBAR-Kartierungen werden jeweils auf einem Quadranten (einem Viertel) dieser TK, TK/4 genannt, durchgeführt.
Ein TK/4 ist ca. 30 km² groß und sollte in einem bis maximal zwei Jahren bearbeitet werden. Es ist eine Option, sich die Bearbeitung eines TK/4 mit mehreren Leuten zu teilen, sodass auch mit geringem Zeitaufwand eine ADEBAR-Mitarbeit möglich ist.
Die explizit im Rahmen von ADEBAR erfolgenden Kartierungen werden mithilfe der sogenannten „ADEBAR-Liste“ – einer speziellen Beobachtungsliste in ornitho.de – durchgeführt. Informationen zur Methode finden Sie auf der ADEBAR-Webseite und in einem begleitenden Erklärvideo. Die Erfassungen werden bevorzugt digital über die ornitho-App NaturaList eingegeben, können jedoch auch analog mit Stift und Papierkarte erfolgen.
Wenn Sie sich beteiligen möchten, haben Sie zwei Möglichkeiten:
Wenn Sie nur daran interessiert sind, Erfassungen im Gelände durchzuführen, können Sie sich als TK/4-Kartierende bewerben.
Wenn Sie gerne die Kartierarbeiten in einem TK/4 koordinieren und Kartierende mit Tipps und Ratschlägen unterstützen möchten, sowie die abschließende Auswertung der Kartierungen in „Ihrem“ TK/4 vornehmen wollen und optional auch an den eigentlichen Kartierungen teilnehmen möchten, können Sie sich als TK/4-Verantwortliche bewerben.
Unser Ziel
Als Endergebnis soll für jede Brutvogelart in jedem TK/4 eine Größenklasse (z.B. 51-150 Brutpaare) stehen, die den Bestand der Art angibt. Dafür werden neben den gezielten ADEBAR-Erfassungen auch Ergebnisse aus den laufenden Monitoringprogrammen des DDA, wie dem Monitoring häufiger Brutvögel (MhB) und dem Monitoring seltener Brutvögel (MsB), berücksichtigt. Außerdem fließen sämtliche zusätzliche, fachlich geprüften Daten ein, z.B. Daten der Länder und Regionalgruppen, Ergebnisse von SPA-Kartierungen und Forschungsprojekten sowie auch ornitho-Gelegenheitsbeobachtungen. Zusammengenommen erhalten wir so einen großen Datenpool, der die aktuelle Situation der deutschen Brutvögel so genau wie möglich abbildet.
Komfortabel, engagiert und innovativ auch 2025 – unterstützen Sie uns dabei!
ornitho.de und ornitho.lu erfreuen sich einer großen und stetig wachsenden Beliebtheit. Das gemeinsame Portal für Luxemburg und Deutschland dient immer mehr von Ihnen als digitales Tagebuch, zur Organisation von Erfassungen, als Informationsquelle, als Fotoarchiv. Und es wird durch Weiterentwicklungen immer komfortabler. Das alles kostet Sie keinen Cent. Auch Werbung gibt es nur dezent. Das soll auch so bleiben. Würde zum Beispiel jede registrierte Person 3,65 Euro spenden, d.h. pro Tag eines Jahres 1 Cent, dann wäre ein wichtiger Teil der jährlichen Kosten gedeckt. Wenn Sie mit dem Portal und uns zufrieden sind, dann nehmen Sie sich wenige Minuten Zeit und unterstützen Sie uns, damit ornitho.de und ornitho.lu das bleiben können, was sie sind: komfortabel, engagiert und innovativ.
Überarbeitete Auflage: Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands
Nach 20 Jahren geht „Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands“ in die überarbeitete Neuauflage. Ab sofort können Sie das Buch auf unserer Seite zum Subskriptionspreis hier vorbestellen.
Die "Methodenstandards" stellen das Referenzwerk für die Datenerhebung und -auswertung von Brutvögeln dar. Sie sind als „rechtssichere“ Grundlage im Rahmen von Genehmigungsverfahren gesetzt und zugleich Basis für viele gebietsbezogene Kartierungen beim Vogelmonitoring (z.B. Kartierungen in europäischen Vogelschutzgebieten), bei wissenschaftlichen Forschungsprojekten und jetzt auch bei unserem neuen bundesweiten Vorhaben „Atlas deutscher Brutvogelarten – ADEBAR 2“.
Nach 20 Jahren haben wir zusammen mit mehreren hundert Expert*innen die Standards vollständig überarbeitet. Klimawandel und Landnutzungsänderungen führten zu angepassten Verhaltensweisen unserer Brutvögel. Außerdem haben sich der Einsatz technischer Hilfsmittel sowohl bei der Erhebung der Daten als auch bei deren Bearbeitung und Auswertung in den beiden letzten Jahrzehnten gewandelt.
Die neue, vollständig überarbeitete Auflage trägt dieser in rasantem Tempo stattfindenden Entwicklung umfassend Rechnung. Die wichtigsten Methoden werden ausführlich vorgestellt, praktische Hinweise für die Datenaufnahme und -bewertung gegeben und konkrete Empfehlungen für die Planung und Durchführung avifaunistischer Untersuchungen ausgesprochen. Einführende Kapitel zu Themen wie „Zeitaufwand“, „Einsatz technischer Hilfsmittel“, „ornitho.de und NaturaList“ oder „Rechtliche Aspekte für die ornithologische Freilandarbeit“ runden das Standardwerk ab.
Für jede Brutvogelart werden Empfehlungen ausgesprochen, welche Methode zum Einsatz kommen soll, welche Verhaltensweisen zu beachten sind und wann die Art zu erfassen ist. Detaillierte Steckbriefe beschreiben Lebensraum, Brutbiologie und Phänologie. Empfehlungen zur Auswertung der standardisiert erhobenen Daten unterstützen die Bewertung der Kartierergebnisse.
Angebot zur Subskription
Ihre persönliche Subskriptions-Bestellung sichert unsere Kalkulation und erlaubt uns zugleich, Ihnen einen äußerst attraktiven Preis anzubieten: Bis zum 17.02.2025 wird das Buch zum Subskriptionspreis von 29,95 € (zzgl. Versand) angeboten. Im anschließenden freien Verkauf liegt es bei einem Preis von 49,95 €.
Bitte beachten!
Einige Fachbehörden und -verbände bieten ihren ADEBAR-Kartierer*innen und den Mitarbeiter*innen am Vogelmonitoring kostenfreie Exemplare als Dankeschön für ihr ehrenamtliches Engagement an. Falls Sie zu diesen Zielgruppen gehören, kann sich eine Rückfrage im Bundesland lohnen!
Foto Titelbild: H. Glader
eingestellt von Christopher König
Donnerstag, 12. Dezember 2024
avinews
Bruterfolg des Zwergschwans 2024: europaweite Erfassung des Jungvogelanteils am 14./15. Dezember
Am Wochenende 14./15. Dezember findet die europaweite Erfassung des Jungvogelanteils beim Zwergschwan statt. Die ersten Zahlen dieses Winters deuten auf einen sehr geringen Bruterfolg hin. Bestätigen sich diese Hinweise oder erfolgte der Zuzug der Familien nur etwas verspätet? In den vergangenen Jahren konnten wir dank des gut etablierten Zählernetzwerkes jeweils eine große Stichprobe beitragen. Wir hoffen, dass dies auch in diesem Jahr wieder gelingt. Die Erfassung findet wie immer zum Termin der Mittmonatszählung im Dezember statt.
Wie ein jedem Jahr entscheidet die Wetterlage maßgeblich, wo sich die meisten Zwergschwäne zum Zeitpunkt der Zählung aufhalten werden. Eine Karte mit den aktuellen Zwergschwanmeldungen bei ornitho.de finden Sie HIER und auf der Internetseite des NABU können Sie die Bewegungen der mit GPS-Sendern ausgestatteten Zwergschwäne live verfolgen.
Jungvogelanteil ‒ ein wichtiger Fingerzeig für die Populationsentwicklung
Der Jungvogelanteil in den Trupps überwinternder Gänse und Schwäne ist ein guter Indikator für den Bruterfolg im zurückliegenden Sommer in den arktischen Brutgebieten und – neben der Überlebensrate der Altvögel sowie der Zu- und Abwanderung – ein wichtiger Parameter, wenn es darum geht, die Entwicklung einer Population zu analysieren. Eine der wenigen Gänse- und Schwanenarten, die derzeit einen negativen Bestandstrend aufweist, ist der Zwergschwan. Eine der Ursachen ist ein seit den 1990er-Jahren geringer Bruterfolg. Allein in den letzten 10 Jahren wurden im Mittel lediglich 9 % Jungvögel erfasst. Im Jahr 2023 entsprach der Anteil von 9,3 % diesem Durchschnitt, 2022 lag der Jungvogelanteil sogar bei 13,8 %. Wodurch der geringe Bruterfolg bedingt ist, ist allerdings noch nicht ganz geklärt, könnte aber unter anderem mit den Nahrungsbedingungen an den letzten Zwischenrastplätzen zusammenhängen, schon bevor die Vögel die Brutgebiete erreichen.
Die Ergebnisse zur europaweiten Erfassung zum Bruterfolg des Zwergschwans 2023 können Sie hier als PDF herunterladen.
Ganz herzlichen Dank allen, die mit ihren Meldungen zu diesen großen Stichproben aus Deutschland beigetragen haben!
Wer gehört zum wem? Bitte auch Familiengrößen ermitteln
Neben dem Jungvogelanteil sollte auch versucht werden die Familiengröße zu bestimmen. Dazu benötigt man mitunter etwas mehr Zeit und Geduld, da hierbei ein Rasttrupp genauer beobachtet werden muss, um zu erkennen, wer zu wem gehört. Oft sind die Familien aber schnell identifiziert. Da aus den zurückliegenden Jahren nur recht wenige Angaben zur Familiengröße vorliegen, möchten wir alle dazu ermuntern, am Zählwochenende zu versuchen, die Familien zu identifizieren und in den Bemerkungen Angaben dazu zu machen. Auch das Nahrungshabitat bzw. auf welchen Flächen sich die Zwergschwäne aufhalten, ist von Interesse. Hinweise, wie diese und die anderen Informationen in ornitho.de bzw. in NaturaList einzutragen sind, finden Sie in einer bebilderten Kurzanleitung, die Sie HIER herunterladen können. Im Jahr 2023 waren die Familiengrößen unterdurchschnittlich, und auch die ersten Beobachtungen in der aktuellen Wintersaison lassen einen geringen Bruterfolg erahnen. Um hier belastbare Zahlen zu bekommen, ist die Erfassung der Familien von großer Bedeutung.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Hans-Joachim Augst, Axel Degen, Helmut Eggers, Steffen Hollerbach, Kees Koffijberg und Stefan Wolff
Hinweis:Um mehr über den Bestandsrückgang der Zwergschwäne zu erfahren und der besonderen Verantwortung Deutschlands für diese Art gerecht zu werden, wurde im November 2020 das Projekt „Zwergschwan: Schutzkonzept für eine bedrohte Zugvogelart in Deutschland“ gestartet. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums. Auch der DDA und seine Partnerverbände NOV, OAMV und OAGSH beteiligen sich an diesem Projekt unter der Leitung des Michael-Otto-Instituts im NABU. Mehr dazu erfahren sie unter: zwergschwan.de
Eintragung von Familiengröße und Alter
Die nachfolgenden Hinweise gelten auch für alle übrigen Schwanen- und Gänsearten sowie Kraniche.
Die Familiengröße bei Gänsen und Schwänen ist im Zusammenhang mit der Bruterfolgserfassung eine interessante Information. Falls Sie diese ermitteln, geben Sie diese bitte im Bemerkungsfeld wie folgt an: Familien: 3x1, 4x2, 1x5 Juv.
Bitte melden Sie die Familiengröße nur, wenn Sie sich bei der Bestimmung sicher sind!
Tragen Sie die Informationen zum Alter in den dafür vorgesehenen Feldern unter den optionalen Angaben ein (und nicht in den Bemerkungsfeldern, die sich kaum auswerten lassen)!
Bitte machen Sie immer Angaben zu allen beobachteten Altersklassen. Beispiel: Sie haben einen Trupp von 28 Zwergschwänen nach Alter differenziert und 23 Alt- und 5 Jungvögel ermittelt. Wenn Sie nun lediglich die 5 Jungvögel eintragen, dann kann das bedeuten, dass die übrigen Tiere Altvögel waren, aber auch, dass unter den 28 Vögeln unter anderem 5 Jungvögel beobachtet wurden. Der Rückschluss, alle übrigen sind Altvögel, wäre dann falsch. Solche Datensätze können deshalb bei Auswertungen nicht berücksichtigt werden.
Ein Grund, weshalb immer wieder nur die Jungvögel angegeben werden, mag darin liegen, dass nur zunächst eine Zeile bei den Details zum Alter und Geschlecht angegeben ist. Um das andere Geschlecht oder weitere Altersklassen anzugeben, klicken Sie bitte auf „Detailangaben für weitere Vögel anfügen“. Alternativ finden Sie darunter ein Feld, über das Sie die Detailangaben sehr schnell und einfach eintragen können. Mit einem Klick in das Feld öffnet sich ein Hinweis, wie die Detailangaben in das Feld eingetragen werden müssen
Bitte vermeiden Sie die Angabe „immatur“, wenn das Alter genauer angegeben werden kann. Für Vögel aus der vorhergehenden Brutzeit verwenden Sie bitte bis zum 31. Dezember eines Jahres die Kategorie „1. KJ / diesjährig“ (und ab dem 1. Januar „2. KJ / vorjährig“). Wer Altvögel von zwei- bis dreijährigen Vögeln unterscheidet, sollte diese als weitere Kategorie gesondert angeben.
Die Altersverhältnisse unterscheiden sich zwischen kleinen und großen Trupps. Kleine Trupps oder einzelne Familien, die sich z.B. bei Schwänen fast auf einen Blick differenzieren lassen, haben durchschnittlich einen höheren Jungvogelanteil. Bitte differenzieren Sie unbedingt auch größere Ansammlungen. Diese Informationen sind notwendig, damit es nicht zu einer Überschätzung des Jungvogelanteils kommt.
Machen Sie Altersangaben auch dann, wenn ein Trupp nur aus Alt- oder Jungvögeln besteht! Mitunter hatten wir den Eindruck, dass vor allem Trupps gemeldet wurden, die beide Altersklassen enthielten.
Meldung des Rast- oder Nahrungshabitats
Bei in der Agrarlandschaft rastenden Vögeln (v.a. Gänsen, Schwänen, Kranichen und Limikolen) ist das Rast- oder Nahrungshabitat eine wichtige Zusatzinformation. Falls Sie dieses bestimmen können, tragen Sie es bitte unter den Optionalen Angaben bei „(Rast)Habitat“ ein. Im Gegensatz zu Angaben unter „Bemerkungen“ können diese Angaben dann direkt ausgewertet werden. Bei Gänsen und Schwänen unterscheiden sich z.B. die Jungvogelanteile zwischen verschiedenen Habitaten. Auch deshalb ist die Angabe des Habitats wertvoll und wichtig.
Bitte machen Sie auch möglichst bei „Präzisierung der Beobachtung“ eine Angabe, so dass eindeutig zwischen rastenden und ziehenden / überfliegenden Vögel unterschieden werden kann. Bei ziehenden Vögeln ist auch die Uhrzeit eine wichtige Information. Diese können Sie direkt hinter dem Datum mit Leerzeichen getrennt angeben, z.B. 23.11.2024 09:00.
Nicht immer ist die Unterscheidung zwischen „Nahrung suchend“ und „rastend / ruhend“ eindeutig möglich. Im Zweifelsfalle sollten Sie „Nahrung suchend“ eingeben, auch wenn ein Teil des Vogeltrupps zum Beobachtungszeitpunkt ruht. Nicht hilfreich ist es, für einen zusammenhängenden Rasttrupp zwei Datensätze anzulegen, die sich lediglich in der Präzisierung der Verhaltensweise unterscheiden. Gleiches gilt für Anteile eines zusammenhängenden Rasttrupps, die sich über eine Parzellengrenze hinweg bewegen und daher zwei verschiedene Habitate nutzen. Hier sollten Sie das vorrangig genutzte Habitat eingeben. Separate Trupps in größeren Gebieten sollten hingegen möglichst mit exakter Lokalisierung getrennt eingegeben werden.